Der Gewinner der Kategorie «Restaurant Service» der SwissSkills, Marc Gay (21), wird vom 10. bis 15. September 2024 an den WorldSkills in Lyon teilnehmen. Lesen Sie einen Auszug aus dem Interview, das am 12. September in der Printausgabe des GastroJournals erscheint.
Warum haben Sie sich für die Arbeit im Dienstleistungsbereich entschieden?
Marc Gay: Als ich die Orientierungsschule abschloss, hatte ich die Wahl zwischen einer Lehre und einem Studium. Ich wusste, dass ich eine Lehre machen wollte, aber ich schwankte zwischen Landschaftsgärtnerei und einem Beruf im sozialen Bereich. Ich machte zwei Praktika bei einem Landschaftsgärtner und merkte schnell, dass die Unwägbarkeiten des Wetters nicht zu mir passten. Ein Restaurantbesuch mit meinen Eltern überzeugte mich, es in der Gastronomie zu versuchen. Die Arbeit des Teams im Speisesaal gefiel mir enorm gut und nach drei Praktika unterschrieb ich meinen Ausbildungsvertrag.
Wie verlief Ihre Ausbildung?
Ich habe meine Ausbildung im Hôtel-Restaurant La Porte d'Octodure in Martigny-Croix VS absolviert. Dort wurde meine Leidenschaft für die Branche wirklich geboren. Ich war schon damals sehr angetan von dem sozialen Aspekt, den man im Kontakt mit Kunden findet, aber ich entdeckte auch, dass dieser Beruf sehr vielfältig ist. Es gibt immer etwas zu entdecken und zu lernen und man kann während der Ausbildung verschiedene Spezialisierungen wählen. Ausserdem habe ich einen guten Kontakt zu meinen Ausbildern an der Berufsschule in Sitten aufgebaut. Auf ihren Rat hin habe ich übrigens an meinem ersten Wettbewerb teilgenommen.
Erzählen Sie!
Ich habe meine Lehre während der Pandemie beendet. Da wussten wir nicht, ob die Prüfungen weiter stattfinden würden. Ich wollte nicht, dass jemand denken könnte, ich hätte mein EFZ kostenlos erhalten, also suchte ich nach einer Lösung, um meine Kenntnisse anzuerkennen. Die Ausbilder schlugen mir vor, an der Servicemeisterschaft teilzunehmen. Ich investierte viel Zeit in die Vorbereitung auf diesen Wettbewerb und gewann ihn. Daraufhin wurde mir vorgeschlagen, mit den SwissSkills weiterzumachen.
Und die haben Sie gewonnen!
Ja, das stimmt. Ich habe mich sehr gut vorbereitet und sogar meinen Job gekündigt, um mich auf den Wettbewerb konzentrieren zu können. Ich war zum Abteilungsleiter befördert worden, und es wurde schwierig, die Hochsaison mit der Vorbereitung auf den Wettbewerb zu vereinbaren. Der Gewinn dieser beiden Wettbewerbe hat mir geholfen, mein Netzwerk in der Branche auszubauen und zu festigen. Das macht mich sehr stolz! Ausserdem hat mir der Sieg bei den SwissSkills die Tür zu den WorldSkills geöffnet.
WorldSkills-Wettbewerb
Die WorldSkills sind das Äquivalent der Olympischen Spiele für junge Berufsleute. Es ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem die besten Auszubildenden und jungen Berufstätigen der Welt rund um ihren Beruf gegeneinander antreten. Vom 10. bis 15. September 2024 treffen sich 1500 Wettkämpfer aus über 70 Ländern und Regionen in Lyon, um in 59 Berufen gegeneinander anzutreten. Das SwissSkills National Team (Anm. d. Red.: das Schweizer Team) besteht aus 45 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern und tritt in 41 Berufen an. Um an diesem internationalen Finale teilnehmen zu können, mussten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den SwissSkills, der nationalen Ausscheidung des Wettbewerbs, qualifizieren. Im Bereich Service hat die Schweiz bereits sechs Goldmedaillen (1997, 2003, 2011, 2013, 2017 und 2019) sowie eine Bronzemedaille im Jahr 2022 gewonnen.
